Gottesdienst mit Bischof Vogel
18.01.2017
Fast schon traditionell an einem Mittwochabend besuchte am 18.01.17 Bischof Vogel die Geschwister in der Gemeinde Mörfelden-Walldorf zum Abendgottesdienst. Diesem legte er das Textwort aus Matthäus 13, Vers 44 – 46 zugrunde: „Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.“
Jesus wandte sich zu seiner Zeit oft mit solchen Gleichnissen an die Menschen, damit sie das Gnadenwirken Gottes besser verstehen konnten. Der Bischof stellte sofort klar, dass das richtige Erkennen der Dinge nichts mit der eigenen Intelligenz zu tun habe. Der Weg zur Gemeinschaft mit Gott sei allein durch Gottes Gnade möglich, nur er könne einem das richtige Verständnis für die Dinge eröffnen und darum solle man immer wieder bitten.
Im Textwort bezeichnet der Begriff des Himmelreichs die Gemeinschaft mit Gott. Jemand fand diesen Schatz und war bereit, alles dafür zu geben, um ihn zu behalten. Der Bischof stellte die Frage, wie wichtig uns dieses Himmelreich sei, ob wir uns auch so danach sehnen würden und die Wertigkeit dessen erkannt hätten. Heutzutage habe man eigentlich ganz andere Wertmaßstäbe. Es werde immer wichtiger, was man hier auf der Erde alles erwerben und erreichen könne, aber das bleibe ja nicht so. In der Bibel werde beschrieben, dass die Erde mit allem, was darauf ist, vergehen wird und man ihrer nicht mehr gedenken wird. Deshalb sei es auch so wichtig, die Wertigkeit des Schatzes, nämlich die Gemeinschaft mit Gott, zu erkennen, denn das Göttliche sei der einzige Maßstab, der bleibt und unwandelbar sei.
Aus dieser Erkenntnis heraus ergebe sich dann der Wunsch und auch die Aufgabe, das Heil in Christus zu erlangen, so der Bischof. Darum könne man Gott immer wieder bitten, genauso wie um seinen Segen. Er zwinge einen nicht zum Heil, aber er wolle, dass allen Menschen geholfen werde. Und um das zu erreichen sei es notwendig, die Sünde zu bekämpfen, Zweifel abzulegen und Gott sein ganzes Vertrauen zu schenken. Auch die Wertigkeit eines Gottesdienstes stellte der Bischof besonders heraus. Trotz aller Hektik und Zeitnot sei es so wichtig, dass man sich für jeden Gottesdienst heilige, um auch wiederum das volle Heil zu erlangen. Das geschehe, indem man innerliche Gemeinschaft zu Gott halte, sich in die Gemeinde einbringt und dem Nächsten immer wieder vergebe.
Der Bischof schloss seine Predigt mit den trostvollen Gedanken, dass für Gott jede Seele wertvoll sei. Für jeden Einzelnen habe er seinen Sohn geopfert. Wir seien es ihm wert, dass er sich auch heute um uns sorge und er möchte, dass sein Geist nicht untergehe und unsere Seelen errettet werden. Er sehe alle Unvollkommenheiten und empfinde all unser Leid, aber er habe uns lieb und schenke uns seine Hilfe und Nähe wie ein Licht in die Dunkelheit, damit man alle Lasten des Alltags getragen könne.
Priester Winter und Bezirksevangelist Pfister taten in ihren Beiträgen zur Predigt ebenfalls noch ihr Herz auf.
Der Gemeindechor trug zum Abschluss des Gottesdienstes das Lied Nr. 403 aus dem Chorbuch vor. Im Refrain heißt es dort: „Ach wie schön wird es dann werden, wenn wir ihn, den Heiland, sehn. Und erlöst von Erdenschweren endlich stehn auf Zions Höhn.“ Diese schönen Gedanken, zudem noch sehr gefühlvoll vorgetragen, bildeten einen gelungenen „Schlusspunkt“ des segensreichen Gottesdienstes an diesem Mittwochabend.
Bericht: NP
Fotos: MP