Bischof Auner besucht die Gemeinde
20.05.2015
Es war kein gewöhnlicher Mittwochabend, als sich am 20.05.15 die Glaubensgeschwister zum Abendgottesdienst in ihrer Kirche in Walldorf zusammen fanden. Bischof Auner hatte sich angekündigt und man freute sich schon seit Langem auf diesen besonders schönen und segensreichen Gottesdienst.
Als Grundlage für den Gottesdienst legte der Bischof das Textwort aus Klagelieder 3, Vers 26 zugrunde: „Es ist ein köstlich` Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des Herrn hoffen“. Er ging kurz auf die damalige Begebenheit ein, aus der das Textwort entnommen ist. Die Menschen waren verzweifelt, da König Nebukadnezar etwa 587 v. Chr. das Gebiet Judäa erobert und somit auch die Stadt Jerusalem eingenommen hatte - für die Gläubigen damaliger Zeit war das eine Katastrophe. Die Stadt war verwüstet und man begann, mit Gott zu hadern. Es wird in den Klageliedern der Heiligen Schrift von einem jungen Mann berichtet, der seinen Glauben an Gott fast verloren hatte. Doch dann besann er sich und dachte an all die Hilfe, die Gott ihm schon geschenkt hatte und er besann sich auf alles Gute, was er mit Gott erlebt hatte. Aus diesem Gedanken heraus entstand die Aussage. „Es ist ein köstlich` Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des Herrn hoffen“.
Der Bischof verglich die damalige Begebenheit mit den Sorgen, Nöten und Ängsten, unter denen man auch heutzutage oftmals zu leiden hat. Da könne man schnell geneigt sein, ähnliche Gedanken zu haben. Ist Gott überhaupt noch da? Hat er mich vielleicht verlassen? Bin ich ihm egal? Solche Fragen könnten einem schon einmal durch den Kopf gehen, gerade wenn man schlimme Schicksalsschläge erleiden muss. Auch der Blick auf manche Geschehnisse in der Welt kann einem Angst und Bange machen. Doch die Kraft, mit all diesen Dingen umzugehen, schenken der Glaube und das Vertrauen an Gott, so der Bischof. Selbst wenn die Situation noch so aussichtslos erscheine, sei es umso wichtiger, nie das Vertrauen in Gott wegzuwerfen.
Eine weitere Kernaussage in der Predigt des Bischofs war: „Sage Gott nicht, wie groß deine Sorgen sind, sondern sage deinen Sorgen, wie groß dein Gott ist“. Ein sehr trostreicher Gedanke, den sich sicherlich jeder gerne als Ratschlag und Kraftquelle für seine ganz persönliche Lebenssituation mitnahm. Im Anschluss an den Gottesdienst nutzte man noch die Gelegenheit, sich herzlich von Bischof Auner zu verabschieden.
Bericht: NP