Bezirksapostel Bernd Koberstein besucht den Bezirk Mainz
10.02.2016
Zum ersten Mal im neuen Jahr besuchte am 10.02.2016 Bezirksapostel Bernd Koberstein die Geschwister des Bezirkes Mainz und hielt den Abendgottesdienst in der Neuapostolischen Kirche in Wiesbaden.
Dem Gottesdienst lag das Textwort aus 1. Mose 32, Vers 27 zugrunde: „Und er sprach: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber er antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“
Zunächst begann Bezirksapostel Koberstein seine Predigt mit dem Gedanken, ob uns immer bewusst sei, was wir alles haben. Es gehöre zum Menschsein dazu, dass man sich eher mit dem beschäftige, was einem fehle und bedrücke. Dennoch könne man umso zufriedener und dankbarer sein, je mehr man sich bewusst mache, wie reich Gott macht in all den vielen Gaben, die er schenkt. Sein tiefer Wunsch sei es, dass nun jeder die Nähe Gottes erleben könne als Trost, Erquickung und „Vitaminspritze“ für die Seele.
Der Bezirksapostel beleuchtete im Weiteren die Kernaussage des Textwortes und stellte die Frage in den Raum, was wir in der heutigen Zeit Gott gegenüber meinen, wenn wir bitten: „Herr, segne mich“. Was sei überhaupt Segen? Kindern erklärt man das oft mit einem einfachen Beispiel: wenn man am Sonntag 5€ in den Opferkasten legt und Oma einem am Montag 10€ schenkt, dann kann das Segen sein. Natürlich segne Gott auch in diesen Dingen, aber der Schwerpunkt im Segen Jesu läge im geistlichen Segen, so der Bezirksapostel. Nicht immer erkenne man dies auf den ersten Blick und manchmal könne man denken, dass Gott einen nicht in angemessener Weise segne. Dann sei es Zeit, einmal inne zu halten und sich mit dem geistlichen Segen zu beschäftigen, damit man erkenne, welchen Segen man aus der Hand Gottes schon empfangen durfte.
Im Kapitel 32 des 1. Buch Mose, aus welchem das Textwort entnommen ist, wird davon berichtet, wie Jakob sich mit seinem Bruder Esau wieder versöhnen wollte, nachdem sie viele Jahre im Streit gelebt hatten. Jakob hatte vor Esau fliehen müssen, nachdem er sich von ihm den Erstgeburtssegen erschlichen hatte. Aber Gott sagte ihm eines Tages, dass er ihn segnen will und er nach Hause zurückkehren solle. Auf dem Weg in seine Heimat wurde er eines Nachts von einem Mann angegriffen und musste um sein Leben kämpfen. Obwohl er große Angst hatte, ließ er nicht nach und kämpfte, bis es Morgen wurde und der Mann ihn schließlich bat, gehen zu dürfen. Daraufhin sagte Jakob: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“ Er hatte erkannt, dass Gott in diesem Kampf seine Hände im Spiel hatte und dass es um weit mehr ging als um Leben und Tod, nämlich um den Segen Gottes.
Der Bezirksapostel verglich die Begebenheit von damals mit der Verheißung Gottes, die zubereiteten Kinder Gottes zu sich zu nehmen, unser Glaubensziel in der heutigen Zeit. Auf dem Weg zu diesem Ziel würde man auch oft mit Dingen konfrontiert, die einen zum Kampf zwingen. Gott lässt das alles zu, denn auch hier sei entscheidend, wie man damit umgehe. Die Erkenntnis solle im Herzen stehen, dass Kämpfe nicht von Gott trennen, sondern dazu dienen, dass er einen segnen kann. Man kämpfe nicht mehr um sein irdisches Leben wie Jakob damals, sondern um das ewige Leben. In jedem Kampf helfe der feste Vorsatz und der Wille, sich durch nichts von Gott trennen zu lassen und auf diesem zu Weg bleiben, damit man eben nicht - im geistlichen Sinn - sein Leben verliere. Wer diese Erkenntnis besäße, könne auch beharrlich um den Segen ringen, so der Bezirksapostel. Beharrlichkeit bedeute, dranzubleiben, auch wenn es einmal weh tue, aus der Kraft des Glaubens heraus und in dem Wissen, dass Gott mit einem sei. Möglicherweise verändere mancher Kampf das ganze Leben. Entscheidend sei aber, dass man auf dem Weg zum Glaubensziel bleibe und dabei den Segen Gottes empfange. Wenn man in Not und Bedrängnis und trotz schwieriger Verhältnisse die Nähe Gottes erleben könne, sei das Segen Gottes, so wie Jakob damals als Gesegneter des Herrn aus dem Kampf hervorgehen konnte, weil er Gott erkannt hatte. Sein Bruder Esau konnte ihm später vergeben und sich wieder mit ihm versöhnen. Auch das sei Segen Gottes, immer wieder Gnade zu erlangen. Auf dem Weg in seine Heimat war Jakob vielen Gefahren ausgesetzt gewesen, doch Gott hat immer seine Hand über ihn gehalten und ihn bewahrt. Auch heute hält Gott seine Hand immer über uns in manchem Leid, das sei auch Segen Gottes.
Bezirksapostel Koberstein schloss mit der Bitte an die Geschwister, immer um den Segen Gottes zu ringen und mit der Kraft Gottes zu kämpfen, um Siege des Glaubens zu erringen.
Bericht: NP
Bilder: VL